VEREIN HIRSCHBERG HILFT STELLT SICH VOR: Die Vorsitzenden Gaby Krauch und Patrick Klein im Interview
VON CHRISTINA RINK (BAZ-Ausgabe vom 08. April 2022)
Hirschberg. Seit 2001 gibt es den Verein Hirschberg hilft, der sich vorgenommen hat, humanitäre Hilfe zu leisten und Menschen zu helfen, die unverschuldet in Not geraten sind. Der Verein hat aktuell 60 Mitglieder die es als solidarische Handlung ansehen, denen zu helfen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Der Verein verteilt beispielsweise vor Weihnachten oder Ostern Lebensmittelgutscheine an hilfsbedürftige Personen. Darüber hinaus werden auch individuelle Unterstützungen zum Beispiel bei Mietrückständen angeboten.
Im Interview mit der BAZ sprechen die beiden Vorsitzenden Gaby Krauch und Patrick Klein über die Spendenbereitschaft, die trotz der Corona-Krise bis heute ungebrochen ist.
Wie erlebt der Verein Hirschberg hilft die Corona-Pandemie?
Patrick Klein: Zu Beginn der Corona-Pandemie sind wir von einer steigenden Nachfrage an Hilfsleistungen ausgegangen. Dies war überraschenderweise nicht der Fall. Hier haben die milliardenschweren Hilfspakete des Staates sicherlich ihre Wirkung gezeigt.
Gaby Krauch: Viele Menschen, die in der Pandemie Einkommenseinbußen durch Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit erleiden mussten, haben versucht, mit eigenen Rücklagen oder privat geliehenem Geld durchzuhalten. Diese finanziellen Reserven könnten bald aufgebraucht sein. Dazu kommen die stetig steigenden Miet- und Energiepreise. Wir gehen daher davon aus, dass die finanzielle Lage angespannt bleibt und die Anfragen zukünftig steigen können.
Warum ist trotz dieser Krise die Spendenbereitschaft bis heute ungebrochen?
Klein: Die gleichbleibende Spendenbereitschaft ist bemerkenswert. Die Hirschbergerinnen und Hirschberger haben trotz eigener Sorgen und Belastungen in der Corona-Pandemie zusammengehalten und Solidarität bewiesen, denn die Einnahmen aus Spenden lagen etwa auf dem Niveau der Vorjahre.
Für viele Personen ist die Hemmschwelle groß den Verein zu kontaktieren. Wie wichtig ist daher die Diskretion und Anonymität?
Krauch: Nicht allen Menschen, die finanziell weniger gut gebettet sind, fällt der Weg zu uns leicht. Da muss mancher schon eine hohe Hemmschwelle überwinden. Deswegen ist unser oberstes Prinzip: Was wir erfahren, unterliegt der Schweigepflicht und wird diskret behandelt.
Wie können sich Einzelpersonen oder Unternehmen engagieren?
Klein: Nur in einer großen Gemeinschaft ist eine unbürokratische, schnelle und effektive Hilfe möglich. Der Mindestbeitrag beträgt zwölf Euro pro Jahr, das ist gerade einmal ein Euro im Monat. Daher freuen wir uns über jedes passive Mitglied oder Spenden, um hilfsbedürftigen Menschen in Notlagen helfen zu können.
Krauch: Wer uns aktiv unterstützen möchte, kann uns natürlich auch gerne bei der Verteilung der Lebensmittelgutscheine oder bei der Arbeit in der Vorstandschaft unterstützen.
Herr Klein, wie sind Sie auf den Verein aufmerksam geworden?
Klein: Tatsächlich über die persönliche Ansprache eines Vereinsmitglieds. Wir haben unsere Kontaktmöglichkeiten nun aber auch erweitert. Der Verein ist jetzt auch über die neue Homepage (www.hirschberg-hilft.de) erreichbar. Zusätzlich haben wir neue Flyer gestaltet, um aktiv Werbung für unseren Verein machen zu können.
Welche Zukunftswünsche haben Sie für Ihren Verein Hirschberg hilft?
Krauch: Wir wollen auch zukünftig in der Lage sein, dass wir den Hirschbergerinnen und Hirschbergern schnell und unkompliziert helfen können, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.